In der Konjunkturerhebung im Gewerbe und Handwerk werden für ausgewählte Branchen quartalsweise Daten zur aktuellen Situation sowie Erwartungen für das Folgequartal erhoben. Jährlich werden zudem Daten zur Umsatzentwicklung, zu Exporten und zu Investitionen für das vorangegangene Gesamtjahr abgefragt.
233.799 Unternehmen | 763.850 Beschäftigte | €140,0 Mrd Umsatz (netto) |
19.263 Neugründungen |
46.666 Lehrlinge |
[1] Quellen: Wirtschaftskammer Österreich (Beschäftigungsstatistik 2023: Unternehmen, Beschäftigte ohne geringfügig Beschäftigte, 824.399 Beschäftigte einschließlich geringfügig Beschäftigte; Lehrlingsstatistik 2023; Neugründungsstatistik 2023, endgültige Werte), KMU Forschung Austria auf Basis von Statistik Austria (Leistungs- und Strukturstatistik in der Kammersystematik 2022, Hochrechnung auf 2023); jeweils letztverfügbare Daten
Die Betriebe mit schlechter Geschäftslage überwiegen per Saldo (der Anteil der Betriebe mit guten Bewertungen abzüglich der negativen Bewertungen) um 10 %-Punkte.
Definition Branchen
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Seit der 2. Jahreshälfte 2023 überwiegt die negative Stimmung: Der Anteil der Betriebe mit guter Geschäftslage stieg leicht von 19 % im 3. Quartal 2024 auf 20 % im 4. Quartal 2024. Gleichzeitig erhöhte sich der Anteil der Betriebe mit schlechter Lage von 28 % auf 30 %. Der Anteil der Betriebe mit saisonüblicher Lage sank hingegen von 53 % auf 50 %.
Die Auftragsbestände in den investitionsgüternahen Branchen gingen im Vergleich zum 4. Quartal 2023 um 5,2 % zurück. Besonders stark betroffen waren exportorientierte Branchen wie die Metalltechnik mit einem Rückgang von 18,7 %, die Kunststoffverarbeitung mit -16,0 % und das Baugewerbe mit -15,0 %.
Einige inlandsorientierte Branchen konnten jedoch Zuwächse verzeichnen. So stieg der Auftragsbestand bei der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechnik ausgehend von einem niedrigen Vorjahresniveau um 12,7 % – hier ist die Sanierungsoffensive zum Tragen gekommen. Dachdecker*innen, Glaser*innen und Spengler*innen verzeichneten einen Zuwachs von 8,5 %, aufgrund einer höheren Auslastung durch Hagelunwetter und Hochwasser.
Die Umsatzentwicklung in den konsumnahen Branchen blieb auch im 4. Quartal 2024 schwierig. Während 17 % der Betriebe Umsatzsteigerungen gegenüber dem Vorjahr meldeten (Vorjahr: 18 %), berichteten 53 % von stabilen Umsätzen (Vorjahr: 50 %). 30 % der Betriebe verzeichneten Umsatzrückgänge (Vorjahr: 32 %). Der Saldo liegt weiterhin im Minus bei -13 %-Punkten.
Keine der konsumnahen Branchen konnte einen positiven Saldo erzielen. Das Lebensmittelgewerbe weist mit -3 %-Punkten den geringsten negativen Saldo auf. Dagegen melden die Personaldienstleister und das Sicherheitsgewerbe -33 %-Punkte. Auch die Berufsfotografie, die stark vom Strukturwandel betroffen ist, hat nach wie vor mit einem stark negativen Saldo zu kämpfen (-31%-Punkte).
Die Erwartungen für das 1. Quartal 2025 zeigen weiterhin ein überwiegend negatives Bild. Nur -14 % der Unternehmen rechnen mit steigenden Auftragseingängen bzw. Umsätzen (Vorjahr: 12 %), während 53 % eine gleichbleibende Entwicklung erwarten (Vorjahr: 50 %). 33 % der Unternehmen gehen von Rückgängen aus (Vorjahr: 38 %). Insgesamt ergibt sich ein negativer Saldo von -19 %-Punkten.
Die investitionsgüternahen Branchen zeigen mit -24 %-Punkten deutlich pessimistischere Erwartungen auf als die konsumnahen Branchen mit einem Saldo von -9 %-Punkten. Ausnahmen bilden zwei Branchen: Die Friseur*innen erwarten per Saldo eine leichte Verbesserung um 1 %-Punkt, während die Erwartungen bei den Fußpfleger*innen, Kosmetiker*innen und Masseur*innen ausgeglichen sind. Besonders pessimistisch sind dagegen der Holzbau (-43 %-Punkte), das Bauhilfsgewerbe (-34 %-Punkte), die Metalltechnik (-33 %-Punkte) und die Berufsfotografie (-30 %-Punkte).
Trotz der überwiegend pessimistischen Erwartungen bleibt der Personalbedarf im 1. Quartal 2025 relativ stabil. 15 % der Unternehmen planen, ihren Beschäftigtenstand zu erhöhen, während 77 % keine Veränderung vorsehen. Lediglich 8 % der Unternehmen rechnen mit einem Personalabbau. Insgesamt soll der Beschäftigtenstand um 1,6 % steigen, ein Wert, der auf dem Niveau der Vorjahre liegt.
Methodik Die Ergebnisse der Konjunkturerhebung im Gewerbe und Handwerk für das 4. Quartal 2024 basieren auf den Meldungen von 3.093 Betrieben mit 52.117 Beschäftigten. |
2024 | 2023 | 2022 |
(Gliederung nach Kammersystematik)
Investitionsgüternahe Branchen | Konsumnahe Branchen |
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Musterauswertung (1. Quartal inkl. Jahresergebnisse)
Musterauswertung (restliche Quartale)
Kostenbeitrag:
je Auswertung € 420,- (für Mitglieder)