Die Studie untersucht, inwiefern Wiener Unternehmen LGBTIQ-Aspekte in ihr Diversity Management integrieren. Grundlage der Studie sind eine Literaturanalyse, Interviews und eine Befragung von 6.380 Betrieben. Ziel war die Erhebung bestehender und geplanter Maßnahmen sowie bisheriger Erfahrungen. Die Studie leitet Handlungsempfehlungen für Unternehmen und Politik ab und bietet eine Übersicht relevanter Anlaufstellen.
Es zeigt sich, dass sechs von zehn Wiener Unternehmen Maßnahmen zur Förderung von Vielfalt umsetzen. 38 % engagieren sich auch explizit für die Zielgruppe LGBTIQ. Besonders aktiv zeigen sich große Betriebe sowie Unternehmen in personenbezogenen Dienstleistungen. Knapp 40 % der Unternehmen ergreifen keine Maßnahmen zur Förderung von Chancengleichheit oder Vielfalt und begründen dies mit fehlendem Bedarf bzw. mangelnder Relevanz von Diversität bzw. sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität im Arbeitskontext.
Die Implementierung von LGBTIQ Diversity Management wirkt sich in erster Linie positiv aus, negative Effekte werden kaum wahrgenommen. LGBTIQ-freundliche Unternehmen berichten mehrheitlich von einem verbesserten Arbeitsklima, gesteigerter Zufriedenheit der Beschäftigten und besserer Mitarbeiterbindung, auch eine verstärkte Innovationsleistung wird attestiert. Für eine erfolgreiche Umsetzung sind der Rückhalt durch die Unternehmensleitung und die Zustimmung und Einbindung der Belegschaft entscheidend.
Vielfalt sollte in einer ganzheitlichen Diversity Management Strategie verankert und mit konkreten Zielen und Verantwortlichkeiten unterlegt sein. LGBTIQ-freundliche Maßnahmen wie spezifische Trainings/Schulungen eine LGBTIQ-sensible Kommunikation oder die Möglichkeit zur Self-ID können gezielt zur Inklusion beitragen. Die öffentliche Hand kann entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen schaffen und durch eine positive Positionierung zu LGBTIQ-Themen die unternehmerische Bereitschaft zu LGBTIQ Diversity Management erhöhen.