Das Jahrbuch Handel ist die umfassendste Datenanalyse des österreichischen Handels und wird jährlich von der KMU Forschung Austria erstellt. Es enthält aktuelle Zahlen zur Branchenstruktur, zur Umsatz- und Personalentwicklung sowie zur Rentabilität der Unternehmen.
Mit mehr als 92.000 Unternehmen zu Jahresbeginn 2024 hat der Handel eine große Bedeutung für die österreichische Wirtschaft. Er stellt mit 16 % die meisten Unternehmen der marktorientierten Wirtschaft und ist mit 30 % der umsatzstärkste Bereich. Zudem ist der Handel der zweitgrößte Arbeitgeber (20 % der Gesamtwirtschaft) und trägt 17 % zur Wertschöpfung bei. 2024 waren 54 % der Mitarbeitenden Frauen und 30 % hatten einen Migrationshintergrund. Das Durchschnittsalter der Beschäftigten lag bei 40 Jahren.
Die Zahl der Unternehmen geht jedoch seit 2019 zurück. Mit 7 % war die Schließungsquote 2022 höher als die Neugründungsquote (5,8 %). Auch die Zahl der unselbstständig Beschäftigten ist zwischen 2023 und 2024 um 1 % zurückgegangen. Zudem entwickelten sich die Umsätze in den Jahren 2023 und 2024 nominell (-0,8 %) und real (-1,6 %) rückläufig.
Dennoch zeichnet sich nach einer Rezessionsphase eine wirtschaftliche Erholung ab, wenn auch eine sehr langsame. Der Einzelhandel kann im Jahr 2025 von steigenden Reallöhnen profitieren. Für eine nachhaltige Verbesserung der Gesamtsituation ist jedoch sowohl auf Seiten der Konsument*innen als auch auf Seiten der Unternehmen eine gewisse Zuversicht erforderlich. Zur Stärkung des Vertrauens sind konjunkturpolitische Maßnahmen und Reformen erforderlich, die jedoch die wirtschaftliche Erholung nicht gefährden dürfen.